HISTORIE
Eine schwäbische Erfolgsgeschichte
Spielautomaten gehören zum American Way of Life wie Individualismus und Freiheitsliebe. Was kaum jemand weiß, ist, dass einer ihrer Väter ein Deutscher, ja sogar (bayerischer) Schwabe war. Der in Vöhringen bei Ulm geborene Auswanderer Charles August Fey entwickelte 1899 in San Francisco den berühmten „Liberty Bell“, der als der erste Automat mit einem Drei-Walzen-System gilt. Für den cleveren Tüftler selbst erwies sich dieser einarmige Bandit allerdings keineswegs als Hauptgewinn. Zu seinem Unglück konnte er sich nie die Patentrechte an dem Gerät sichern.
Es wird weitergespielt
Hatte das Automatenspiel vor Feys Durchbruch eher ein Nischendasein gefristet, erfuhr es danach einen gewaltigen Aufschwung. Im Jahr 1910 fanden die betont unschuldigen Motive der Kirsche und der Erdbeere ihren Weg auf die Walzen der Geräte. Etwas mehr als zehn Jahre danach wurden die ersten Slot-Machines aus Holz gebaut. Da sie viel einfacher zu transportieren waren als ihre schweren eisernen Vorgänger, verbreiteten sie sich bald auch in Europa. Hier wie jenseits des Atlantiks nahm nicht nur ihre Zahl, sondern auch ihre Vielfalt mit den Jahren immer weiter zu.
Heute stehen die klassischen Spielautomaten unter Artenschutz. Denn natürlich hat die Digitalisierung auch vor Glücksspielgeräten nicht haltgemacht. Eins aber hat sich, bei allem technischen Fortschritt, bis heute nicht geändert: Allein Fortuna entscheidet, wer gewinnt.